Länge: 58 Min., 43 Min.
Format: DigiBeta
Sprachen: Deutsch, Englisch (Untertitel)
Regie: Michael Trabitzsch
TV-Koproduzent: ARTE, BR, SR, SWR, SFB, HR, NDR, WDR
Produktionsjahr: 2003
Filmförderung: Nordmedia, Medienboard Berlin Brandenburg, FFA
Verleih: Telepool, MEDIA PLUS
Die letzten Tage vor dem Putsch. Die Situation der Volksfront-Regierung Unidad Popular ist verfahren, die wirtschaftliche Lage ist katastrophal, die innenpolitische bis zum Zerreißen angespannt. Anschläge der Rechten, militante Gegendemonstrationen der Linken; das Land scheint dem Putsch entgegenzusehen.
Salvador Allende weiß, dass der Staatsstreich bevorsteht. Er weiß es seit Wochen. Er hat versucht, in Verhandlungen mit der Democracia Christiana deren moderaten Flügel zu einer „großen Koalition“ zu bewegen. Er war bereit, gegen den Widerstand seiner UP-Parteiführer, viele politische Maßnahmen der Regierung zurückzunehmen, ehrenvoll zu kapitulieren und als Präsident einen Teil der sozialen Reformen zu erhalten. Es gab keinen anderen Ausweg.
Aber die Verhandlungen mit der DC scheiterten, sie wollte die bedingungslose Kapitulation oder... den Staatsstreich. Allendes letzte Trumpfkarte, so dachte er: mit einem kurzfristig angesetzten Plebiszit, einer Vertrauensfrage, die ihn bestätigen sollte als legitimen Präsidenten Chiles, wollte er seine Parteifreunde zum Einlenken zwingen und die DC doch noch gewinnen, was die Front der Militärs gegen seine dann von der übergroßen Mehrheit getragene Regierung aufgesprengt hätte.
Die Dokumentation ist wie das komprimierte Tagebuch einer kurzen Epoche. Sie ist so dramatisch wie ein Thriller erzählt.